Hier
wächst Vielfalt – Leindotter bald als regionale Spezialität
in
Feuchtwangen erhältlich
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"(v.l.n.r.) Jens-Martin Keim (Landwirt aus
Gehrenberg), Peter Hammerl (Betriebsleiter Kramerbräuhof Pfaffenhofen), Herbert
Lindörfer (Bezirksrat Mittelfranken), Patrick Ruh (1. Bürgermeister Stadt Feuchtwangen),
Karl Beck (Landwirt aus Neuses), Kurt Unger (Stellvertretender Landrat des
Landkreises Ansbach), Georg Schlapp (Vorstand Bayerischer Naturschutzfonds),
Gerhard Binder (Landwirt aus Ungetsheim), Heiner Sindel (1. Vorsitzender ALLES
e.V.), Hermann Krämer (Landwirt aus
Equarhofen) und Helmut Weydringer (Landwirt aus Forndorf) auf der
Mischfrucht-Fläche in Gehrenberg."
(Bildnachweis: Artenreiches Land - Lebenswerte Stadt
e.V.)
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Reger
Andrang herrschte gestern auf dem Kleinen Bauernhof der Familie Keim in
Gehrenberg. Der Landwirt Jens Keim und vier weitere seiner Kollegen aus
Feuchtwangen und Umgebung bauen in diesem Jahr erstmalig Leindotter auf rund sieben
Hektar im Mischfruchtgemenge an.
Die bisher noch recht unbekannten kleinen gelben
Blüten gehören zu einer fast vergessenen Kulturpflanze aus der Familie der
Kreuzblütler. Die Ölpflanze stellt keine besonderen Ansprüche an den Standort
und ist resistent gegen Schädlinge und Krankheiten. „Der Leindotter macht
richtig Spaß, da er eine natürliche Unkrautunterdrückung auf den Feldern ist“,
freut sich Jens Keim auf die bevorstehende Ernte.
Mischfruchtanbau
ist der Anbau von mehreren Kulturen auf derselben Fläche. Dadurch kann der
Ertrag erhöht werden und gleichzeitig nützt es der Umwelt und der Artenvielfalt. Um den Nutzen für die Artenvielfalt zu
messen, laufen parallel naturschutzfachliche Analysen auf den Versuchsflächen.
Dafür stehen so genannte Malaisefallen, die wie kleine Zelte aussehen, auf den
Feldern. Diese dienen der Insektenzählung. „Für uns ist es wichtig, in diesem
Projekt den naturschutzfachlichen Nutzen mit der Praktikabilität für die
Landwirte möglichst gewinnbringend zu verbinden“, erklärt Heiner Sindel, 1.
Vorsitzender des Vereins Artenreiches Land – Lebenswerte Stadt e.V. (ALLES) den
rund 30 Gästen vor Ort.
Nach
der Ernte Ende Juli wird der Leindotter in einer regionalen Wertschöpfungskette
zu Produkten verarbeitet und vermarktet. Das geerntete Gemenge wird getrennt
und getrocknet. Anschließend wird aus den Samen ein hochwertiges Öl gewonnen. Das
leicht würzige Öl mit einem zarten Geschmack von Spargel und Erbsen kann ein
Fest für die Sinne in der Gastronomie werden. Weiteres Ziel ist in dem vom
Bayerischen Naturschutzfond geförderten dreijährigen Projekt, die Leindotterprodukte
über bestehende Vermarktungsstrukturen wie zum Beispiel „Die Regionaltheke –
von fränkischen Bauern“ im Handel zu vermarkten.
Zudem
besitzt Leindotter viele positive Eigenschaften für die Förderung der
Gesundheit: Der hohe Omega-3-Fettsäure-Anteil stärkt das Immunsystem und regt
einen aktiven Stoffwechsel an. Eine weitere Idee des Projektträgers ALLES e.V. ist es, den Leindotter zu
regionalen Kosmetika zu verarbeiten. So könnte zum Beispiel die Feuchtwanger
Leindottercréme bei den Verbrauchern
ganz neue Verbindungen zu einer lebenswerten Kulturlandschaft herstellen.
Die
Markteinführung der neuen Produkte soll im Herbst 2013 stattfinden –
vorausgesetzt die beteiligten Landwirte fahren eine gute Ernte ein!
Pressekontakt:
Artenreiches
Land – Lebenswerte Stadt e. V.
Ilonka
Sindel
Museumstraße
1, 91555 Feuchtwangen
Tel.
09852-1381
Fax:
09852-615291