Mittwoch, 30. Juli 2014

Es gibt viel Neues - vom kleinen Bauernhof - Bauer Jens berichtet

Bauer Jens berichet vom kleinen Bauernhof 

im Frühjahr auf dem kleinen Bauernhof geborener Limpurger Bulle
Limpurger Bulle Heiner
Wahnsinn - wie sollen unsere Gäste über unser Tun informiert sein, wenn der Bauer nichts mehr in seinen Blog schreibt. Das muss sich schnell wieder ändern.

Nachwuchs im Stall

Wir haben in den letzten Monaten einige Kälbchen bekommen. Dabei auch zwei vom "Limpurger Rind". Die beiden Limpurger fallen so richtig auf in unserem Stall. Das Feld ist ganz hell und flauschig wie ein kleiner Fuchs. Einfach toll sind die Kleinen.
im Frühjahr auf dem kleinen Bauernhof geborener Limpurger Rind
Limpurger Kalbin Lucie


Unsere Jüngste hat den Namen "Samira" bekommen. Die Mutter ist unsere Sissi. Der Bauer kann es sich ganz leicht merken - denn über die Weihnachtszeit lief damals die Sissi Triologie im Fernsehn und da war der Name mit "S" gleich gefunden.

Unser BIO Projekt

Getreidehacken beim Bauer Jens www.der-kleine-bauernhof.de - seit 2014 Ökoligisch
Getreide hacken
Allgemeines
Seit April sind wir nun "Umstellungsbetrieb" für den Ökologischen Landbau. Wir bewirtschaften also unsere Felder auf der Basis von Artenvielfalt und im Einklar mit der Natur. Spritzmittel und Kunstdünger sind für uns Tabu. Die ersten Ansaaten haben wir im Frühjahr mit Hafer, Sommergerste und Ackerbohnen getätigt.
Getreide striegel beim Bauer Jens www.der-kleine-bauernhof.de - seit 2014 Ökoligisch
Getreide striegeln
Nachdem das Frühjahr extrem trocken war, verzweifelte der Bauer an so manchem Anblick auf seinem Feld. Die Saat wollte einfach nicht ausgehen. Der erste Regen kam erst ende April, was zumindest einen  Großteil der Saat doch animierte aufzugehen. Inzwischen sind die Bestände groß geworden und die Pflege gegen die Unterdrückung von Konkurierenden Bei- und Unkräuter ist inzwischen abgeschlossen.  Der Bauer hat sich neben einem Striegel auch eine Hacke gebaut, wo man die Bestände statt zu spritzen einfach überfährt und mit den jeweiligen Maschinen dem Unkraut etwas zu Leibe rückt. 

Unser Stallumbau
Im Zuge der Umstellung auf BIO sind wir gezwungen, die bisherige Anbindehaltung aufzulösen. Die Form der Milchkuhhaltung ist im ÖKO Bereich nicht mehr geduldet. Wir werden also unseren vorhandenen Stall umbauen um somit den Tieren die Möglichkeit geben sich frei zu bewegen. Jede Veränderung bedarf auch einer baulichen Genehmigung, auf die wir aktuell noch warten. Der Bauer träumte ursprünglich noch mit einem Baubeginn im Sommer 2014 - aber von dem Termin ist er inzwischen abgerückt. Vermutlich wird es erst in 2015 losgehen. Wie auch immer - wir warten auf die Dinge die da kommen.

Kleine Tiefschläge
So eine Umstellung bringt auch manche Dinge hervor, die man sich etwas anders ausgerechnet hatte. Als Bio Betrieb stellen wir unsere gesamte Fruchtfolge um und verzichten aktuell auch auf Silomais - der bisher von uns für Biogasanlagen angebaut wurde. So hat der Bauer einen großen Schlag Kleegras welche er im Frühjahr säte wieder umbrechen müssen. Der sehr unregelmässige Saataufgang, die Verwüstung durch Wildschweine auf dem im letzten Jahr noch angebauten Maisacker und vor allem ein unerwünschtes Unkraut - der wilde Storchenschnabel - ermöglichte uns keine Ernte. Da wurde einfach der Pflug angehängt - umgerissen und nun ein Ackerfutter eingesät welches im Herbst noch siliert wird. Der Regen der letzten Tage hat gut getan - die Saat ist nämlich mächtig am wachsen.

Erntezeit 2014 hat begonnen

Vor der aktuell über uns wegziehenden Regenfront konnten wir letzte Woche noch schnell unseren Dinkel ernten. Nichts berauschendes aus Sicht des Bauern - aber er ist vom Feld runter. Das ist auch schon was wert. Nicht berauschend deshalb, da wir bei der Saat des Dinkels uns noch nicht für die Umstellung entschieden hatten. Uns somit musste man einen konventionellen Dinkel im Frühjahr mit ökologischen Maßnahmen bewirtschaften und auf Hilfsmittel wie Pflanzenschutz und Düngung komplett verzichten. Dementsprechend sind auch die Erntemengen eingebrochen. Was uns aber nicht entmutigt - eher motiviert in den Boden langfristig zu investieren.
Dinkel dreschen beim Bauer Jens www.der-kleine-bauernhof.de
Lohnunternehmer drischt Dinkel 2014

Sobald das Wetter wieder Richtung "Sommer" umschlägt, wird unser Weizen und der Leindotter gedroschen. Der Leindotter wird auch in diesem Jahr wieder aufbereitet und wertvolles Speiseöl daraus hergestellt. In den Regionalgeschäften wird man dieses Öl bald wieder in den Regalen finden. Nachdem es im letzten Jahr nach kürzester Zeit ausverkauft war. 

Unser Schwarzhafer, die Somergerste wie auch unsere Ackerbohnen werden wohl noch etwas Sonne benötigen, bevor diese auch als wertvolles Futtermittel in unsere Silos eingelagert werden. Das Grünfutter für unsere Kühe steht noch auf der Wiese. Vermutlich in der kommenden Woche werden wir da mal wieder alles mähen und silieren. Schließlich benötigen wir auch Futter für den Winter.